ETA-Leveling macht’s möglich: Second Life mit wildem Mix gebrauchter, in Reihe geschalteter Zellen

Zellen unterschiedlicher Hersteller, unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Nominalkapazität in Reihe geschaltet in Betrieb nehmen – das funktioniert mit ETA-Leveling. Nur mit diesem neuen Ladeverfahren ist es möglich, die Zellen aus beispielsweise als defekt deklarierten Stromspeicher-Modulen derart einfach weiterzuverwenden oder umzunutzen.

Dass völlig beliebig zusammengestellte Zellen keine sinnvolle Second-Life- Anwendung ergeben, ist klar. Dass aber der Beweis erbracht ist, dass sie mit ETA-Leveling ganz einfach in Reihe geschaltet und gelevelt in Betrieb genommen werden können, lässt sich zu Recht als disruptiv bezeichnen. Dieser Vorgang dauert nur wenige Stunden. Anschließend lässt sich die zusammengewürfelte Patchwork-Batterie problemlos und dauerhaft betreiben. Durch eine Wirkungsgrad-Korrektur wird dabei jede einzelne Zelle beim Laden so behandelt, als befinde sie sich in einer Einzel-Zellanwendung. Damit ist widerlegt, was bisher galt – nämlich, dass Zellen innerhalb eines Batterie- Blocks möglichst identisch sein müssen und schon kleinere Unterschiede den Betrieb erschweren oder sogar ganz verhindern.

Recycelt wird nur noch, was wirklich defekt ist

In Anbetracht der großen Mengen aussortierter Batterie-Module, die bei vielen Stromspeicher-Herstellern bereits jetzt auf Halde liegen und in den nächsten Jahren aus dem Rücklauf noch hinzukommen werden, gleicht das einer Revolution. Denn je nach Anwendung, aus der sie stammen, verfügen sie noch über bis zu 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität. Auf ihre IST-Kapazität kommen die Module aufgrund einzelner, vorzeitig gealterter Zellen, die zu einer Schieflage im Block führen und damit den eigentlichen Defekt verursachen. Da also die schwächste Zelle innerhalb eines Moduls dessen Gesamtkapazität bestimmt, sind erfahrungsgemäß die meisten Zellen innerhalb der aussortierten Batterieblöcke in sehr gutem Zustand – bzw. viel zu gut, um sie direkt dem Recycling zuzuführen. Mit ETA-Leveling, das problemlos unterschiedlichste Zellen in Reihe geschaltet betreiben kann, existiert nun erstmals eine einfache Lösung für die Weiterverwendung dieser Zellen. „Bis vor Kurzem hätten wir selbst nicht gedacht, dass es möglich ist, Zellen derart beliebig zusammenzustellen. Mit uns bekannten herkömmlichen BMS ist das bisher nicht möglich“, erklärt Frederik Fuchs, Geschäftsführer von Benning CMS Technology. „Hersteller, Alter, Nominalkapazität, Zellchemie – das ist völlig egal. Wir erkennen beim Leveling auch, welche Zellen von ihren Kapazitäten her einigermaßen sinnvoll zusammenpassen. Die kombinieren wir dann entsprechend – und heraus kommt ein einwandfrei und dauerhaft funktionierender Batterie-Block.“ Damit ergeben sich ungeahnte Möglichkeiten für die Wiederverwendung aussortierter Batterie-Module. Egal, ob die Umwidmung (Repurposing) das Ziel ist oder die Aufbereitung in unterschiedlicher Tiefe (Refurbishment, Reconditioning, Remanufacturing) – alle denkbaren Szenarien vereinfachen sich radikal.

ETA-Leveling kann seit Kurzem per Lizenz erworben werden und lässt sich ohne Hardware-Änderung für Batterie-Blöcke aller Art verwenden.

Bildmaterial:
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Eine mit ETA-Leveling betriebene Patchwork-Batterie: Alle Zellen sind gebraucht, teils haben sie mehrere Jahre gestanden, die größte Zelle verfügt über 68,6 Ah, die kleinste über 45,9 Ah
Eine mit ETA-Leveling betriebene Patchwork-Batterie: Alle Zellen sind gebraucht, teils haben sie mehrere Jahre gestanden, die größte Zelle verfügt über 68,6 Ah, die kleinste über 45,9 Ah
Eine mit ETA-Leveling betriebene Patchwork-Batterie: 33 Prozent Kapazitätsdifferenz bestehen zwischen der größten (68,6 Ah) und der kleinsten (45,9 Ah) Zelle.
Eine mit ETA-Leveling betriebene Patchwork-Batterie: 33 Prozent Kapazitätsdifferenz bestehen zwischen der größten (68,6 Ah) und der kleinsten (45,9 Ah) Zelle.
Die Patchwork-Batterie wird mit 80 % DoD (Depth of Discharge) von 45,9 Ah (kleinste Zelle) betrieben. Sie kommt somit auf 36,72 Ah nutzbare Energie im Regelbetrieb.
Die Patchwork-Batterie wird mit 80 % DoD (Depth of Discharge) von 45,9 Ah (kleinste Zelle) betrieben. Sie kommt somit auf 36,72 Ah nutzbare Energie im Regelbetrieb.

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Leveln statt balancen, …
…weil es dafür keine Batterie-Ruhepause braucht

In der Elektromobilität werden Batterie-Ruhephasen zum Balancen genutzt. Doch die beginnen erst mit reichlich Verzögerung nach dem Ladeschluss. Bei E-Autos, die täglich gefahren werden, ist die Frage, ob sie jemals in einer wirklichen Ruhephase ankommen. Dann sind Batteriemanagement-Systeme (BMS) von Vorteil, die nicht spannungsbasiert balancen, sondern leveln, also Wirkungsgrad-Korrekturen durchführen. Denn das passiert innerhalb von Sekunden und dafür sind keine Ruhephasen nötig.

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